Über Grenzen pilgern zu Fuß oder mit dem Rad an der Oberen Saar
Pilgerinformation
[Kloster Gräfinthal | Gut Hartungshof | Wintringer Hof | Auersmacher | Rilchingen-Hanweiler | Sarreguemines]
Das Teilstück des Sternenweges durch das Biosphärenreservat Bliesgau beginnt am ehemaligen Kloster Gräfinthal und führt auf die Höhe über Bliesransbach, Gut Hartungshof, Wintringer Hof, Auersmacher, Rilchingen-Hanweiler und über die deutsch-französische Grenze nach Sarreguemines (Stadtschleife). Unterwegs kann man bei näherem Hinsehen Wegezeichen – kleine Gesten – entdecken (ca. 16 km, mittelschwer).
Auf dieser Etappe finden sich Zeugnisse der mittelalterlichen Baukultur, die mit einem Jakobsmuschelstein als Wegezeichen gekennzeichnet wurden. Es handelt sich um das ehemalige Kloster Gräfinthal (Reste der Klosterkirche, 13. Jh.), die spätgotische Wintringer Kapelle (15. Jh.) auf dem Wintringer Hof und die Kuchlinger Kapelle (Urspr. 15. Jh.) in Auersmacher. In Erinnerung an den mittelalterl. Ursprung des Dorfes Auersmacher („auricas machera“, urkundl. Erwähnung 777) hat auch das „Alte Bauernhaus“ einen Jakobsmuschelstein erhalten. Ebenso erinnert ein solcher an den historischen Quelltürmen im Park der Barmherzigen Brüder an die Salzquellen, die bereits im Mittelalter bekannt waren. In Sarreguemines sind entlang der Stadtschleife, der „Vieille Tour“ (13. Jh.), die Kirche St-Nicolas (Pietà, 16./17. Jh.) und die Reste der Burg (Urspr. 12. Jh.) mit einem Jakobsmuschelstein gekennzeichnet.
Unterwegs begrüßt vor jedem Ort ein Schmuckband aus Feldsteinen die Pilger, in dem sich auch ein Stein mit einem Sternenmotiv befindet. Das Sternenmotiv auf diesem Teilstück entstammt dem Gewölbe des mittelalterlichen Chorturms der etwa fünf Kilometer in Richtung Saarbrücken entfernten ev. Kirche von Güdingen (Turm, 14. Jh.). Erst an der Grenze zu Frankreich wechselt das Sternenmotiv zum „Stern von Hombourg-Haut“, der in der Katharinenkapelle (13. Jh.) in Hombourg-Haut zu sehen ist. Ein einfaches Schmuckband ohne Stern verabschiedet die Pilger hinter jedem Ort.
Die „Bodenzitate“ aus Feldsteinen erinnern an die alten Wegebefestigungen, die in dieser Kulturlandschaft traditionell als Steinstickungen aus Muschelkalksteinen gefertigt wurden. Man findet sie oberhalb von Bliesransbach vor dem Abzweig in Richtung Gut Hartungshof, ein zweites „Bodenzitat befindet sich auf dem Dragonerweg auf dem Höhenzug hinter Gut Hartungshof. Nimmt man den Weg über den Wintringer Hof entdeckt man im Wald ein Stück eines freigelegten historischen Wegestückes, das wohl ursprünglich zum Wintringer Hof führte, und heute mit dem eingelassenen Stern von Güdingen die Pilger begrüßt.
Eine „Pyramide“ aus Feldsteinen oberhalb von Bliesransbach erinnert an den Kirchturm, der niedergegangenen mittelalterlichen Dorfkirche, deren Turm ursprünglich eine Steinhaube aus Muschelkalksteinen trug.
Einen besonderen Hinweis verdient das Sternenfeld „campus stella“ auf dem Wehrholzer Weg mit allen rekonstruierten steinernen Sternen, die es in der Umgebung in mittelalterlichen Baudenkmälern zu entdecken gilt. Bei genauerem Hinsehen führt eine „Sternenspur“ aus kleinen Metallsternen zu diesem Wegezeichen, das von seiner Namensgebung Jakobspilger an die Gründung der Stadt Santiago de Compostela ("Heiliger Jakobus vom Sternenfeld") lesbar ist.