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Auersmacher, ein Dorf mit Geschichte

Auersmacher ist seit der Verwaltungsreform 1974 ein Ortsteil von Kleinblittersdorf. Er liegt an der oberen Saar im Regionalverband Saarbrücken. Die historisch gewachsene dörtliche Struktur, die überwiegend im späten 18. Jahrhundert ihren Ursprung hat, ist sowohl im Straßenraum als auch in der Architektur der historischen Gebäude heute noch ablesbar. Obwohl derzeit nur noch sieben Landwirte (Jahr 2002) im Nebenerwerb in Auersmacher tätig sind, ist der Ort in seinem Erscheinungsbild noch erheblich von der Landwirtschaft geprägt.

Erstmals wurden "auricas macera" (Auersmacher) und "blittario villa" (Blittersdorf) im Jahre 777 in der Schenkungsurkunde des Abt Fulrad an St. Denis erwähnt.

Abt Fulard (Hofkaplan und Berater von Pippin und Karl dem Großen) von St. Denis hat durch SChenkung des Merowingerkönigs Theoderich 737 Eigentum der Region um die Bliesmündung erhalten. Durch Funde aus der jüngeren Steinzeit sowie aus Früh-La-Tènezeit ist auch die vorgeschichtliche Besiedlung dieser Region belegt.

Im Mittelalter befand sich Auersmacher zeitweise im Besitz der Grafen von Saarbrücken und fiel bei der Teilung unter den Söhnen Simons I. an den Grafen von Zweibrücken. In einer Zinsrolle aus dem frühen 14. Jahrhundert ist festgelegt, dass Eingänge, wie z.B. der "Zehnte" des Ortes, dem Kloster Wadgassen zustehen.

Im Rahmen eines Tauschs wurde Auersmacher 1781 von dem Grafen von der Leyen erworben. 1798-1815 war Auersmacher dem Saardepartement, Arrondissement Saarbrücken, Kanton St. Arnual, Mairie-Kleinblittersdorf zugeordnet. Erst im 2. Pariser Vertrag 1815 wurde Auersmacher preußischer Besitz.

Durch den 2. Weltkrieg wurde Auersmacher erheblich zerstört. Die Einwohner wurden zweimal evakuiert.

Bis heute hat sich Auersmacher ein dörfliches Leben mit viel Tradition und Festen bewahrt. Sowohl im Sommer als auch im Herbst finden fast an jedem Wochenende Feste und Veranstaltungen im Dorf statt.


Text: Peter M. Lupp
Fotos: Harald Dressel, Günther Lang, Peter M. Lupp, Peter Pfeiffer, Rudi Pfeiffer, Christof Kiefer, Emanuel Roth
Illustrationen: Axel C. Gross
Literatur und Quellen:
- Quasten Heinz, Güth Joachim, Saarländische Bauernfiebel, hrsg. vom Institut für Landeskunde im Saarland, 3. Aufl. 1986
- Thieser Harald, Die Einwohner von Auersmacher vor 1875, Sitterswald, 2002
- Denkmalliste Staatl. Konservatoramt
- Circuit de la Faience des Saareguemines

Bildgalerie: Mittelalterliche Baukultur, Wegezeichen und Impressionen

Weitere mittelalterliche Baukultur in der Umgebung

In der näheren Umgebung nördlich dieses Teilstücks sind in Saarbrücken-Eschringen die kath. Kapelle St. Laurentius (Hl. Laurentius, 15. Jh.), in Saarbrücken-Brebach-Fechingen die ev. Pfarrkirche (Turm/Türsturz, 12. Jh., in der Dokumentation der Saarland | Nordroute zugeordnet, Pilgerstempel vorhanden), in Saarbrücken-Bübingen die ev. Kirche (12./15. Jh.), in Saarbrücken-Güdingen (Turm, 14. Jh. mit dem sog. „Stern von Güdingen) und zudem südlich der Route in Blies-Guersviller (Bliesgersweiler) die Kapelle St. Quirin (ehem. Chorturm, 14. Jh.), in Bliesmengen-Bolchen die Friedhofskapelle (ehem. kath. Pfarrkirche St. Petrus in Ketten mit seinem Turmuntergeschoss (14. Jh.), in Habkirchen die kath. Pfarrkirche St. Martin (ehem. Chorturm, 12. Jh.) mit den Fresken und dem Sternenmotiv „Stern von Habkirchen“ (13. Jh.), in der franz. Gemeinde Frauenberg die kath. Kirche St. Jakob (Pietà, 14./15. Jh.), bzw. die Burgruine „Château de Frauenberg“ (14. Jh.), in den Ortteilen von Sarreguemines in Folpersviller (Folpersweiler) die Kapelle St. Barbara (15. Jh.) und in Neunkirch-lès-Sarreguemines (Neunkirchen) die Kirche St. Denis (Urspr. 12. Jh., Reste 15. Jh.), außerdem in Lothringen weiter Richtung Metz in Zetting (Settingen) die Kirche St. Marzellus (12.–15. Jh.) mit der Grablegung (1380–1440), in Roth die Kirche St. Veit (Vitus) mit seinem Turm (14. Jh.) und in Heckenransbach die Kirche „Notre-Dame“ mit dem ehem. Wehrturm (13.–15. Jh.) und einer Madonna (14. Jh.), mit einem Jakobsmuschelstein gekennzeichnet.

Nächster Jakobsmuschelstein & weitere Informationen

>>> Den nächsten Jakobsmuschelstein Richtung Metz finden Sie in Welferding (Wölferdingen), Kirche St. Walfrid, ehem. Benediktinerpriorat der Abtei Tholey, Turmuntergeschoss und Schallarkaden aus dem 13. Jh.


>>> Weitere Informationen zum Projekt zum Download
>>> Weitere Informationen www.sternenweg.net mit interaktiver Karte und Routenplanung

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